Interreligiöses Gedenken
Gemeinsames Gebet von Christen und Muslimen für die Opfer der Pandemie
Vor vierzehn Monaten erreichte ein Virus, der diese Welt verändert und in ihren Grundfesten erschüttert hat, auch unser Land. Seitdem bestimmt die Pandemie unser Leben. Deutschlandweit sind bereits fast 80.000 Menschen mit oder an dem Virus verstorben, in unserer Stadt fast 570 Menschen. Hinter diesen Zahlen stehen Namen und Schicksale, Ängste und Sorgen, Tränen und Abschiede.
Diese Pandemie kennt viele Opfer. Es sind zuerst die Erkrankten und Sterbenden, aber es sind auch die vielen Menschen, die mit allen Kräften gegen die Folgen der Pandemie kämpfen und an den Rand ihrer Belastbarkeit kommen. Es sind Kinder und Jugendliche und ältere Menschen, die besonders unter den bestehen Einschränkungen leiden. Es sind Menschen, die um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen oder sie bereits verloren haben. Wir alle kennen Menschen, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise von den Folgen der Pandemie stark betroffen sind.
Am 18. April lädt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einem staatlichen Gedenken für die Opfer der Pandemie ein. Christen und Muslime aus dem Duisburger Süden nehmen das zum Anlass, am Samstag, dem 17. April um 11 Uhr in der Evangelischen Kirche in Huckingen zusammenzukommen, um mit einem gemeinsamen Gebet der Opfer der Pandemie in unserer Stadt und unserem Land zu gedenken.
Dazu laden wir zusammen mit der katholische Gemeinde St. Judas Thaddäus und die Gemeinde der Neuen Moschee Hüttenheim ein.
Die noch immer hohe Inzidenz in Duisburg macht eine öffentliche Veranstaltung leider nicht möglich. Stellvertretend wird ein kleiner Kreis aus den Gemeindeleitungen und den ehrenamtlich Mitarbeitenden vor Ort am Gebet teilnehmen. Das gemeinsame Gebet von Christen und Muslimen im Gedenken an die Opfer der Pandemie wird aber über unseren YouTube-Kanal „Godi-Digital“ live übertragen, so dass für alle Menschen im Duisburger Süden und darüber hinaus die Teilnahme möglich sein wird.
Auch nach der Liveübertragung wird es möglich sein, ein Video des gemeinsamen Gebetes von Christen und Muslimen im Gedenken an die Opfer der Pandemie zu sehen. Musikalisch wird es von Ridvan und Betül Korkut sowie dem Blockflötenensemble Neudorf-West unter der Leitung von Volker Nies gestaltet. Zu Beginn wird es drei sehr persönliche Rückblicke auf die Zeit der Pandemie geben. Am gemeinsamen Gebet werden der Imam Osman Acar der Neuen Moschee Hüttenheim, Pastor Hermann-Josef Brandt und Pastor Rolf Schragmann von der Pfarrgemeinde St. Judas Thaddäus und Pfarrer Bodo Kaiser und Pfarrer Rainer Kaspers sowie Mitglieder aus den Gemeinden teilnehmen. Je eine weiße Rose wird zu den zwölf kurzen Gebeten für die Opfer der Pandemie abgelegt.
Imam Acar und Pfarrer Kaspers werden aus der Sicht des Koran und der Bibel über die Belastungen für Körper und Seele und den Wunsch nach Erlösung, Leben und Zukunft sprechen.
Das Gedenken an die Opfer der Pandemie wird mit der Bitte um den Segen des muslimischen Geistlichen und von Pastor Brandt und Pastor Schragmann enden.