Am Sonntagabend haben wir einen zweisprachigen Friedensgottesdienst (russisch-deutsch) gefeiert, der von Christinnen und Christen mit ukrainischen, russischen und deutschen Wurzeln vorbereitet wurde. Knapp 70 Gottesdienstbesucher*innen kamen – auch einige wenige aus der nur einen Kilometer entfernten Notunterkunft. Aus dem Vorbereitungskreis erzählten zwei Männer, die noch Familie in Russland und in der Ukraine haben, der Gemeinde, was der Krieg für sie bedeutet. Sie teilten mit uns ihre Sorgen und Ängste und ihre Fassungslosigkeit, aber betonten auch die Kraft, die sie aus ihrem Glauben ziehen. Besonders beeindruckend und bewegend war es, als eine ukrainische Frau aus der Notunterkunft spontan aufstand und zum Mikrophon griff. Sie erzählte von dem Schrecken des Krieges, von ihrer Flucht und von ihrer Familie, die sie zurücklassen musste. Vor allem die Sorge um die Ehemänner und Väter ist erdrückend. Für die Aufnahme in unserer Stadt, die Unterstützung und für das ehrenamtliche Engagement so vieler Menschen dankte sie herzlich. Und die Gemeinde zeigte ihr durch einen langen Applaus ihre Solidarität.