Schon der Zeitpunkt macht uns traurig. Zwar sind Nachrichten wie die, die wir heute auf der Titelseite der WAZ lesen durften, zu keimen Zeitpunkt des Jahres gewünscht, aber dass es kurz vor Weihnachten sein muss, schmerzt besonders.

Als Kirchengemeinde feiern wir nicht nur mit dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt und der IG Metall einmal im Jahr einen ökumenischen Gottesdienst am 2. Advent, wir fühlen uns das ganze Jahr eng verbunden mit der Hütte und den Menschen, die dort arbeiten und ihren Lebensunterhalt verdienen. Wir schätzen HKM als großen und guten Arbeitgeber im Duisburger Süden.

Aber vor allem sollten wir aus der Pandemie und dem Angriffskrieg auf die Ukraine gelernt haben, dass es ein großer Fehler war, allein auf die Globalisierung zu setzen.

Und fast noch wichtiger:

Der Klimawandel und die Zerstörung der Umwelt hinterlassen immer deutlicher ihre zerstörerischen Spuren.

Wir brauchen eine politische und ökologische saubere Stahlproduktion in Europa, in Deutschland und natürlich auch hier am Stahlstandort Duisburg!

Ob mit oder ohne christlichen Hintergrund sprechen viele Politikerinnen und Politiker immer wieder von der Bewahrung der Schöpfung. Leider bleibt es zu oft nur bei Worten.

Das darf gerne im Blick auf die Erzeugung sauberen Stahls anders sein! Wir fordern von der Landesregierung, die offiziell ein „christlich-grünes Profil“ hat, dass sie die Unternehmen im Blick auf dem Weg zum grünen Stahl nicht allein lässt und so den Belegschaften in den Werken eine Perspektive für die Zukunft und sichere Jobs eröffnet. Und natürlich ist auch die Bundesregierung hier gefordert. Ohne eine staatliche Teilfinanzierung wird der ökologische Umbau der Schwerindustrie nicht gelingen.

Wir brauchen keinen Stahl, der von China aus um die halbe Welt geschifft wird und dort unter kritischen Bedingungen produziert wird. Wir brauchen Stahl aus Deutschland und Duisburg – Stahl sind wir alle!

Rainer Kaspers,

Pfarrer und Vorsitzender des Presbyteriums

der Ev. Auferstehungsgemeinde Duisburg Süd

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